Artig hatte ich mich im Vorfeld beim TJV erkundigt, ob ich mit meinem Labrador-Buben da überhaupt mitmachen darf. In Tirol gehen die Meinungen was denn jetzt ein "echter" Jagdhund ist und was nicht ja ein wenig auseinander. 

Alles kein Problem - gerne kann ich mitmachen, hieß es. Und so war es auch. 
Wir mussten auch nicht abseits sitzen, wie man vom Foto her vielleicht denken könnte. Auch wenn wir ein wenig blonder waren als die übrigen Teilnehmer.

Die meisten waren erwartungsgemäß rot oder zumindest schwarz-rot. Drei BGS-Hündinnen, einige Tiroler Bracken, ein Viszla und ein Deutsch Kurzhaar. Manche mit mehr, manche mit weniger Erfahrung auf der Schweißfährte. Keine leichte Aufgabe für den Michael Penn und die Miriam Traube, uns alle unter einen Hut zu bringen, und für jeden etwas dabei zu haben.

Ist ihnen aber hervorragend gelungen. Nach (verschmerzbar kurzer) theoretischer Einführung ging´s gleich mit den ersten Schleppen los. Natürlich keine Monsterdinger mit 1000 Schritten und mehr - die braucht´s ja auch gar nicht. Anschuss und Fährtenaufnahme kann man ja auch mit 100 Schritten vorzeigen und probieren. 

Das hat mir persönlich auch am meisten geholfen. Dass man die Sachen selber mit seinem Hund unter Anleitung probieren konnte und einem gesagt bzw. gezeigt wurde, wo die Fehler liegen und wie man es besser machen könnte. Da tu ich dann gerne auch mal ein Weilchen wieder zuschauen und von den anderen lernen. Dauerbespaßung muss weder für den Hund, noch für den Führer sein. 

Nach den Schleppen stand die Vorsuche am Programm. Ähnlich der Frei-Verloren-Suche bei unseren Retrievern galt es den Anschuss innerhalb eines bestimmten Gebietes zu finden. Gar nicht so leicht bei 25 Grad und Brennerföhn. Blöd auch für meinen Blondi, dass er hier nichts zurückbringen kann, sondern stehen bleiben soll - da haben wir wohl noch ein wenig Trainingsbedarf. 

Den Fortgeschritteneren wurden dann über Nacht die ersten Fährten gelegt. Mit Fährtenschuh und (für meine Begriffe) sehr wenig Schweiß. Die 250ml getupft für 600 Schritte sind da etwas großzügiger. Für die Profis wird´s da wohl noch viel weniger sein. Dazu der trockene Boden und reger Wild- und Rindviehwechsel - eine Herausforderung für die unerfahrene Hundenase. 

Alle konnte ich nicht sehen, aber die BGS-Hündin vom Foto hat das jedenfalls super hinbekommen und ihren Job voll erfüllt. Bravo !

Zum Abschluss des Seminars durften die hoch motivierten Jung-Schweißhunde noch ihre Standruhe neben einer frisch erlegten Schmalgeiß unter Beweis stellen. Auch kein Problem - das Reh wurde weder zerlegt noch vergraben. Alles paletti. 

Summa summarum zwei sehr interessante und lehrreiche Tage für mich. Viele neue Gesichter und Geschichten kennengelernt und eine Menge neuer Tipps in´s schwarze Buch geschrieben. Ich freu mich darüber. Danke Miriam und Michi - wir alle hoffen stark auf eine Fortsetzung !