Auf der Heimfahrt von zwei Tagen Hund&Flinte in Altaussee. Die Sonne knallt mir um 6 Uhr abends noch immer mit voller Kraft in´s Gesicht. Ich rieche nach Schweiß und Waffenöl. Ob der Hund überhaupt in´s Auto eingestiegen ist, weiß ich nicht - er hat sich die letzten 2 Stunden nicht gerührt da hinten. 

Irgendwie fühlt es sich an wie früher, auf den Klettertrips nach Südfrankreich. Müde, dreckig - aber trotzdem gut. Ein Sommer wie damals. 

Die Hund & Flinte ist eine kleine, feine Veranstaltung für alle, die ihre Hunde nicht nur mit Plastikenten und 6mm bespaßen, sondern auch gerne mal eine Flinte in die Hand nehmen und testen wollen, ob der Hund überhaupt etwas zu apportieren bekäme, sollte da wirklich mal ein echter Fasan oder Hase daherkommen. 

Der Retriever ist ja schließlich ein Jagdhund. Vielleicht (noch) nicht in Tirol - aber überall sonst auf der Welt. Also darf er auch als solcher geführt werden. 

Das Ganze erfordert naturgemäß einen etwas höheren Aufwand als ein Dummy-WT. Sicherheit ist oberstes Gebot, ein äußerst großzügiger Reviergeber Voraussetzung und Richter bzw. Helfer, die die Abläufe und Regeln kennen, absolut unabdingbar.

Ein großes Dankeschön daher schon mal an Heidi und Fritz Kleesdorfer, Ivonne und Georg Ranftl, dem Herbert und dem Franz für´s Richten, dem nimmermüden Launcher-Schützen Max mit Freundin Stefanie und dem krankenstandsbedingt mehr sitzenden Güni sowie dem Andi Wimmer für die tollen Sachpreise und die Einführung in die korrekte Waffenreinigung. Nicht zuletzt gehört aber auch der Hüttenwirt und sein Sohn, der Philipp erwähnt - sensationell was ihr da mit 2 Gasflammen und einem stotternden Stromaggregat hervorgezaubert habt. 

Heuer erstmalig angeboten wurde auch ein Teambewerb. Ein Hundeführer + ein Schütze durften sich gemeinsam an den Aufgaben versuchen. Die Irene war nett und geduldig genug, mich als Schützen dazuzunehmen - nach leichten Startschwierigkeiten und vielen ungetroffenen Tauben schafften wir es schlussendlich aber doch auf den 3. Platz. Gar nicht so schlecht sag ich mal. 

Generell gilt hier - nur nicht zu ernst nehmen das Ganze. Es soll Spaß machen, und eine Gelegenheit sein, Dinge zu trainieren, die man so sonst nicht trainieren kann. 

Mein Resümee der beiden Tagen daher: super Sache - jederzeit wieder.
Ich hab dank Güni-Coaching mehr Tauben getroffen, als jemals zuvor. Mein Hund hat ein paar sehr schöne Retrieves arbeiten dürfen und ich weiß jetzt, wie ich dem Georg ein Dummy auf 10m zuwerfen muss, damit er es mit einer Hand fangen kann. Wenn uns der Andi seine nigelnagelneue .30-06 nicht nur putzen, sonder auch schießen hätte lassen, wär´s perfekt gewesen. 

Über die Standruhe vom Schädling wollen wir an dieser Stelle den gnädigen Mantel des Schweigens hüllen. Ich weiß. Meine Ungeduld zu Beginn, meine Trainingsfehler. Trotzdem bleibt er mein Hund. Und ansonsten ist er ja ein recht guter. 

Für nächstes Jahr haben wir uns vorgenommen, ein wenig öfter in Arzl das Schießen zu trainieren und vielleicht ein paar Tiroler mehr zu motivieren, mit Herbert und mir nach Altaussee zu kommen. Es lohnt sich. Es ist wirklich schee da.